Auch wenn es nicht möglich ist, damit wirtschaftlich zu arbeiten, nicht einmal bei Privatpatienten, liebe ich die Langzeit-Blutdruckmessung sehr, weil sie regelmäßig ganz wertvolle Informationen liefert. Mit keiner anderen Methode kann man so sicher sein, ob der Blutdruck im Tagesdurchschnitt richtig ist oder nicht. Dabei ist es bei vielen Patienten sehr, sehr wichtig, den Blutdruck optimal einzustellen. Ich denke da an Diabetiker oder an Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hinter sich haben oder Stents in den Herzkranzgefäßen. Wenn mir die Auswertung der Langzeit-Blutdruckmessung vorliegt, kann ich viel besser und gezielter die Therapie anpassen.
Zugegeben, es ist ein gewisser Stress für den Patienten, 24 Stunden mit einem Gerät herum zu laufen, das tagsüber alle 15 und nachts alle 30 Minuten den Blutdruck misst. Die Patienten bekommen meist morgens um 9 Uhr das Gerät angelegt und bringen es am nächsten Tag um 8:30 vorbei. Oft wartet dann schon der nächste Patient. Es ist ein kleines Gerät, die Belastung geht mehr von den dauernden Messungen aus. Die Patienten erhalten eine genaue schriftliche Anweisung und werden auch gründlich eingewiesen. Das Gerät arbeitet selbständig und speichert alle Werte automatisch. Trotzdem sind die Patienten meist froh, wenn die Nacht vorbei ist.
Bei der Besprechung erhalten die Patienten von mir eine Kopie aller Werte und auch eine Auswertung mit Blutdruck- und Pulskurven und den Mittelwertberechnungen.