Arztpraxis Bendestorf - Madeleine-Kathrin Freifrau von Korff

 
 

Zecken

Service und Hinweise 

 

Zecken stechen Menschen (beißen nicht) und können dabei Überträger mehrerer Krankheiten sein. 

Bei uns in Norddeutschland können Zecken Borrelien übertragen und dadurch eine Borreliose auslösen. Die kleineren Nymphen sind in unserer Region zu etwa 10% mit Borrelien beladen, die erwachsenen Formen zu etwa 20%. Zecken halten sich im Gebüsch bis etwa ein Meter Höhe auf, nicht über 1000m Höhenlage. Sie sind ab etwa 6 Grad C aktiv, von März bis November. Auf der südlichen Halbkugel gibt es keine Zecken. Wenn Zecken auf die Haut gelangen, stechen sie nicht sofort, sondern krabbeln meist mehrere Stunden herum, um eine geeignete Stichstelle zu suchen, an der sie gut Blut saugen können. Es empfiehlt sich daher, nach Rückkehr ins Haus aus einem Bereich, wo es Zecken geben kann, sich auszuziehen und auf Zecken abzusuchen bzw. abzuduschen, bevor die Zecke sticht. 

Bei uns werden Zecken sicher entsprechend den neuesten Erkenntnissen entfernt, auch die kleineren Nymphen.

 

Erkrankung mit Borrelien

Wenn ein Mensch von einer mit Borrelien beladenen Zecke gestochen wird, erkrankt etwa jeder 100. Gestochene. Als erstes erscheint bei dem Erkrankten nach 3 Tagen bis einigen Wochen (meist nach 7-10 Tagen) ein roter Ring um die Stichstelle, das Erythema migrans. Es hat meist ein Durchmesser von mindestens 3-5 cm, wird im Durchmesser größer und erreicht 8-20 cm Durchmesser. 

Diese Erkrankung ist meist deutlich erkennbar und erfordert eine antibiotische Behandlung. Eine Blutuntersuchung ist dann nicht notwendig. Antikörper bilden sich im Blut erst später. Kommen Sie dann zu uns, wir kennen die richtigen Antibiotica für die Behandlung. 

Wenn dieses Stadium nicht behandelt wird, kann nach Wochen bis Monaten Stadium 2 auftreten, meist die Neuroborreliose. Außer dem Nervensystem (z.B. Lähmung des Gesichtsnerven) kann auch eine Karditis (Herzentzündung) oder eine Radiculitis (Entzündung am Austritt des Nerves aus dem Rückenmark) auftreten. Auch in diesem Stadium kann man noch gut behandeln. Auch hier kennen wir das richtige Medikament.

Wenn keine ausreichende Behandlung in Stadium 2 erfolgte, kommt es nach Monaten bis Jahren zu Stadium 3 mit Gelenkentzündungen und teilw. auch mit Hautveränderungen. Auch dann ist eine antibiotische Behandlung nötig. 

Zur Diagnostik in Stadium 2 und 3 sind serologische Laboruntersuchungen sehr hilfreich.

FSME (durch Viren verursachte Entzündung von Hirnhaut oder Gehirn)

Frühsommer Meningoencephalitis Südlich der Mainlinie kommt auch diese durch Zecken übertragene Erkrankung vor. Dabei kann es zu einer Gehirnhautentzündung oder sogar zu einer Gehirnentzündung kommen. Wer sich längere Zeit in Endemiegebieten (Gebiet, in dem FSME-Erreger gehäuft in Zecken vorkommen) aufhält, sollte sich dagegen impfen lassen. 

Eine Karte der Endemiegebiete findet sich z.B. auf der Homepage www.zecken.de. Dort können Sie die betroffenen Gebiete in Deutschland und auf einer anderen Karte die im Ausland sehen. Die aktuelle Zeckenaktivität finden Sie auf der Homepage www.zeckenwetter.de/zeckenwetter/prognose/index.php

In Deutschland ist besonders Bayern und Baden Württemberg betroffen, in Österreich auch weite Landesteile. Polen und viele Bereiche des ehem. Ostblocks sind betroffen, auch kleinere Bereiche an der Ostküste Schwedens. 

Wer sich impfen lässt, wird natürlich genauso gestochen, wie der Ungeimpfte. Trotzdem erkrankt er nicht an FSME. Die Impfung ist einfach und erfolgt durch 2 Injektionen. Wenn man sich ein drittes Mal impfen lässt, hält der Schutz für 3 Jahre. Den Impfstoff haben wir immer vorrätig. Die Impfung wegen eines Aufenthaltes in einem deutschen FSME-Endemiegebiet zahlt die Krankenkasse, Impfungen anlässlich einer Auslandsreise muss der Geimpfte selbst bezahlen.

 






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