Arztpraxis Bendestorf - Madeleine-Kathrin Freifrau von Korff

 
 

Screening auf Hautkrebs 

 

Seit 2008 wird allen Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen angeboten, sich alle 2 Jahre von einem geeigneten Arzt auf Hautkrebs untersuchen zu lassen. Für diese Untersuchung sind nur 2 Arztgruppen berechtigt, nämlich Hautärzte und speziell für dieses Programm geschulte Allgemeinärzte. 

Hautkrebs – ein gesellschaftliches Problem 

Bösartige Hauttumoren haben sich zu den weltweit häufigsten Krebsarten entwickelt. Allein in Deutschland werden jährlich 140.000 Neuerkrankungen registriert, mit steigender Tendenz. Es gibt 3 Arten von Hautkrebs, auf die untersucht wird, nämlich das Basaliom, das Spinaliom und das Melanom (schwarzer Hautkrebs). Die Inzidenz des gefährlichsten Hauttumors, des Melanoms, nimmt z.Zt. schneller zu als alle anderen Tumoren und die betroffenen Patienten werden immer jünger. Alle drei Krebsarten werden bei der Untersuchung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erkannt. 

Bei der Entstehung aller Hautkrebsarten spielt die UV-Strahlung eine entscheidende Rolle. Die UV-Strahlung des Sonnenspektrums besteht aus 3 Wellenlängenbereichen, UVA (315-400 nm), UVB (280-315 nm) und UVC (100-280 nm). UVC durchdringt nicht die Ozonschicht, deshalb haben wir es auf der Erdoberfläche mit UVA und UVB zu tun. Diese Strahlung löst Sofortschäden (wie Sonnenbrand) und Langzeitschäden (Hautkrebs) aus. UVB ist hinsichtlich der Entstehung von Hautkrebs gefährlicher als UVA. 

Es gibt zahlreiche eindeutige Hinweise, dass das gefährliche Melanom aufgrund wiederholter UV-Expositionen und schwerer Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend auftritt. Tragen Sie deshalb unbedingt mit dazu bei, dass Kinder nicht längere Zeit ungeschützt direkter intensiver Sonneneinwirkung ausgesetzt sind (z.B. am Strand). 

Bei der Empfänglichkeit von UV-induzierten Hautschäden spielt der Hauttyp eine wesentliche Rolle. Man unterscheidet Hauttyp 1(sehr helle Haut, leicht Sonnenbrand) bis 6 (unempfindlicher negroider Hauttyp). 

Neben der natürlichen UV-Strahlung spielt die Solariennutzung eine immer bedeutendere Rolle für die Hautkrebsentstehung. Man konnte nachweisen, dass bei Nutzern von Solarien das Hautkrebsrisiko höher ist, als in der Normalbevölkerung. Inzwischen ist eine Solariennutzung unter 18 j. vom Gesetzgeber untersagt. Wenn die erste Nutzung eines Solariums vor dem 35. Lebensjahr erfolgt, erhöht sich nach Studien das Risiko für ein bösartiges Melanom um 75%. 

Die 10 Sonnenregeln:

  • Geben Sie Ihrer Haut Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Bleiben Sie in den ersten Tagen lieber im Schatten. Vermeiden Sie Sonnenbrand! Selbst eine schmerzlose Hautrötung (leichteste Form des Sonnenbrandes) kann spätere Hautschäden bewirken.
  • Meiden Sie die Sonne in der Mittagszeit (zwischen 11.00 und 15:00 Uhr). Die Wirkung der Sonne ist dann mehrfach höher als vormittags oder nachmittags.
  • Richten Sie sich bei Aktivitäten in Freizeit und Beruf nach dem UV-Index (UVI) und schützen Sie sich entsprechend. Sie erfahren den UVI über den Wetterbericht.
  • Der beste Schutz ist mit Kleidung, Hut und Sonnenbrille zu erreichen. Eine Sonnenbrille beugt Augenschäden wie Linsentrübung oder Schädigung der Netzhaut vor. Auch beim Schwimmen sollten Sie Schultern, Brust und Rücken mit einem T-Shirt oder spezieller UV-Badekleidung bedecken.
  • Cremen Sie alle unbedeckten Körperstellen reichlich mit einer Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 20 ein. Verwenden Sie eine Sonnencreme mit UV-A und UV-B-Filter und tragen Sie die Sonnencreme eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf, damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann.
  • Erneuern Sie Ihren Sonnenschutz mehrmals täglich, insbesondere nach dem Baden. Aber Achtung: Nachcremen verlängert nicht die Schutzwirkung. Sie erhält sie nur.
  • Achten Sie bei Medikamenten auf Nebenwirkungen in der Sonne. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Arzt.
  • Verzichten Sie in der Sonne auf Deodorants und Parfüms. So vermeiden Sie unschöne Pigmentflecken.
  • Kleinkinder gehören nicht in die pralle Sonne. Suchen Sie Schatten und ziehen Sie Ihre Kinder sonnengerecht an. Auf Sonnencreme sollten Sie im ersten Lebensjahr verzichten. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, damit sich Ihr Kind von klein auf an den richtigen Umgang mit der Sonne gewöhnt.
  • Begrenzen Sie die Anzahl der Sonnenbäder auf höchstens 50 im Jahr (Sonne und Solarium zusammen). Nutzen Sie nicht das Solarium zur Vorbereitung auf Ihren Urlaub. Diese sogenannte Vorbräunung führt nämlich nicht zu einer nennenswerten Erhöhung des Eigenschutzes der Haut. Die zusätzliche UV-Belastung schadet eher, als dass sie nützt.

Ihre Vorbereitung für das Screening der Haut 

Kommen Sie zur Untersuchung bitte ohne Make-up, Nagellack, Wimperntusche u.ä., damit alle Hautstellen gut beurteilt werden können. 

Bei der Untersuchung wird die gesamte Haut auf Krebs untersucht, auch die behaarte Kopfhaut, zwischen Fingern und Zehen, unter Nägeln, und auch der Intimbereich.

Für die Untersuchung müssen Sie sich anmelden. Es empfiehlt sich das Hautkrebs-Screening alle 2 Jahre zusammen mit der Gesundheitsuntersuchung durchführen zu lassen. 

 






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