Seit 2008 wird allen Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen angeboten, sich alle 2 Jahre von einem geeigneten Arzt auf Hautkrebs untersuchen zu lassen. Für diese Untersuchung sind nur 2 Arztgruppen berechtigt, nämlich Hautärzte und speziell für dieses Programm geschulte Allgemeinärzte.
Bösartige Hauttumoren haben sich zu den weltweit häufigsten Krebsarten entwickelt. Allein in Deutschland werden jährlich 140.000 Neuerkrankungen registriert, mit steigender Tendenz. Es gibt 3 Arten von Hautkrebs, auf die untersucht wird, nämlich das Basaliom, das Spinaliom und das Melanom (schwarzer Hautkrebs). Die Inzidenz des gefährlichsten Hauttumors, des Melanoms, nimmt z.Zt. schneller zu als alle anderen Tumoren und die betroffenen Patienten werden immer jünger. Alle drei Krebsarten werden bei der Untersuchung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erkannt.
Bei der Entstehung aller Hautkrebsarten spielt die UV-Strahlung eine entscheidende Rolle. Die UV-Strahlung des Sonnenspektrums besteht aus 3 Wellenlängenbereichen, UVA (315-400 nm), UVB (280-315 nm) und UVC (100-280 nm). UVC durchdringt nicht die Ozonschicht, deshalb haben wir es auf der Erdoberfläche mit UVA und UVB zu tun. Diese Strahlung löst Sofortschäden (wie Sonnenbrand) und Langzeitschäden (Hautkrebs) aus. UVB ist hinsichtlich der Entstehung von Hautkrebs gefährlicher als UVA.
Es gibt zahlreiche eindeutige Hinweise, dass das gefährliche Melanom aufgrund wiederholter UV-Expositionen und schwerer Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend auftritt. Tragen Sie deshalb unbedingt mit dazu bei, dass Kinder nicht längere Zeit ungeschützt direkter intensiver Sonneneinwirkung ausgesetzt sind (z.B. am Strand).
Bei der Empfänglichkeit von UV-induzierten Hautschäden spielt der Hauttyp eine wesentliche Rolle. Man unterscheidet Hauttyp 1(sehr helle Haut, leicht Sonnenbrand) bis 6 (unempfindlicher negroider Hauttyp).
Neben der natürlichen UV-Strahlung spielt die Solariennutzung eine immer bedeutendere Rolle für die Hautkrebsentstehung. Man konnte nachweisen, dass bei Nutzern von Solarien das Hautkrebsrisiko höher ist, als in der Normalbevölkerung. Inzwischen ist eine Solariennutzung unter 18 j. vom Gesetzgeber untersagt. Wenn die erste Nutzung eines Solariums vor dem 35. Lebensjahr erfolgt, erhöht sich nach Studien das Risiko für ein bösartiges Melanom um 75%.
Kommen Sie zur Untersuchung bitte ohne Make-up, Nagellack, Wimperntusche u.ä., damit alle Hautstellen gut beurteilt werden können.
Bei der Untersuchung wird die gesamte Haut auf Krebs untersucht, auch die behaarte Kopfhaut, zwischen Fingern und Zehen, unter Nägeln, und auch der Intimbereich.
Für die Untersuchung müssen Sie sich anmelden. Es empfiehlt sich das Hautkrebs-Screening alle 2 Jahre zusammen mit der Gesundheitsuntersuchung durchführen zu lassen.